In seinem Rundumschlag hatte Ma den Banken des Landes unter anderem eine „Pfandhausmentalität“ vorgeworfen. „Gute Innovation hat keine Angst vor Regulierung, aber sie hat Angst vor veralteten Vorschriften“, wurde Ma zitiert. Die Zukunft dürfe nicht „mit Methoden von gestern“ reguliert werden. Der Ausgang ist bekannt: Kurze Zeit später stoppten die Regulatoren den nur Tage später geplanten Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant Group. Es hätte der größte Börsengang aller Zeiten werden sollen. Auch an anderer Front geriet Alibaba ins Kreuzfeuer, das nun auch noch wegen unterstellter Monopolvergehen von der chinesischen Kartellbehörde untersucht wird. Und Ma? Wurde er tatsächlich festgenommen, wie nun teilweise im Westen spekuliert wird? Mit hundertprozentiger Sicherheit lässt sich diese Vermutung nicht verneinen, da selbst Alibaba nicht in der Lage scheint, den Sachverhalt aufzuklären. Beobachter, die Ma und Alibaba kennen, halten eine Festnahme für so gut wie ausgeschlossen. „Ma wurde sehr wahrscheinlich geraten, dass er erstmal die Füße still halten und keine weitere Aufmerksamkeit auf sich und Alibaba lenken soll“, sagt ein langjähriger Alibaba-Kenner.
31
May
Von KAB