Welche Lösungen schlagen Sie vor, um die Verfügbarkeit zu verbessern?
Borkenkäferholz kann wie herkömmliches Bauholz verwendet werden, was seine Tragfähigkeit betrifft, da der Borkenkäfer nicht in das Holz eindringt. Daher sollte das Kalamitätsholz in Nassholzlagern gelagert anstatt notverkauft werden. So könnten Preise und Verfügbarkeit stabil gehalten werden. Mit derartigen Maßnahmen wollen und müssen wir die regionale Rohstoffversorgung stärken und festigen. Zum Bauen werden im Übrigen nur etwa 40 Prozent des produzierten Holzes genutzt. Der weitaus größere Teil wird beispielsweise für Toilettenpapier oder Verpackungen genutzt oder einer thermischen oder anderer Nutzung zugeführt. Wir sind der Auffassung, dass Holz in erster Linie stofflich genutzt werden sollte – und da haben wir noch gewaltiges Potenzial. Auch sollten Hamsterkäufe unterlassen und Holz mit Augenmaß bestellt werden, um die Marktlage nicht weiter zu verschärfen.
Wird der Preisboom weitergehen?
Marktschwankungen hat es immer gegeben, ob beim Holz oder Stahl. Die preisliche Situation wird sich voraussichtlich beruhigen. Weltpolitisch ist zu erwarten, dass sich die Spannungen zwischen Kanada und den USA eher lösen werden und sich die Handelssituation stabilisiert. Langfristig wird erwartet, dass sich Holz um etwa 10 Prozent verteuert. Diese Preissteigerung ist verkraftbar.
Wie viel teurer wird dann ein Holzhaus für den Kunden?
Rechnen wir ein Beispiel: Ich will ein Haus mit 50 Kubikmetern Holz bauen. Wenn nun die Materialkosten beispielsweise von 500 Euro auf 750 Euro pro Kubikmeter ansteigen würden, kostet das Holz statt 25.000 Euro nun 37.500 Euro. Wenn ich in unserer Region ein Haus mit Keller baue, kostet das insgesamt etwa 500.000 Euro – da ist die Preissteigerung beim Material Holz verhältnismäßig weniger dramatisch. Das ist meiner Meinung nach machbar, ohne dass es für den Kunden zu teuer wird auch im Hinblick und Vergleich mit anderen Baustoffen. Wichtig ist immer der ressourceneffiziente Umgang. Das Ziel ist, mit möglichst wenig Holz möglichst viele Gebäude zu errichten. Eine dieser modernen Baumethoden ist der Holzrahmenbau, womit ein Haus weniger Holz benötigt.
Was kann die Politik tun?
Die Politik muss dem Klimawandel entgegentreten, Holzbau ist dabei ein entscheidender Faktor. Holzbau ist die Zukunft und sollte gleichberechtigt zu anderen Bauweisen werden. Dass alle in der Wertschöpfungskette ihren fairen Teil verdienen, das muss der Markt lösen – nicht die Politik.