Auch Lufthansa setzt auf Umbaufrachter. Der deutsche Luftfahrtkonzern wird ab Anfang 2022 zwei kleinere Cargoflugzeuge einsetzen, die zuvor Passagiermaschinen waren. Dabei hat er sich für Airbus A321 entschieden, die mit großen Frachttüren umgerüstet werden. Airbus A321 P2F (Passenger to Freight), nennt man sie nach dem Umbau.
Der A321 P2F war im vergangenen Herbst erstmals ausgeliefert worden. Schon länger und etablierter am Markt ist die zum Frachter umgebaute Boeing 737. Alleine zwischen Mai 2020 bis Februar 2021 stieg die Zahl der aktiven Exemplare der 737-800 BCF (Boeing Converted Freighter) von 21 auf 51. Kein anderer kleiner Frachter erlebte einen größeren Anstieg.
Neapel wird Umrüstungsstandort
Künftig sollen auch in Europa 737 zu Frachtern umgebaut. Das auf die Umrüstung spezialisierte Unternehmen Israel Aerospace Industries IAI arbeitet dabei mit der italienischen Wartungsfirma Atitech zusammen. Man habe vereinbart, bei der Partnerin in Neapel «einen Standort für die Umrüstung der Boeing 737-700 und -800 von Passagier- auf Frachtflugzeuge einzurichten», so IAI.
In China betreibt IAI bereits zwei Standorte für den Umbau. Der Schritt nach Europa sei ein historischer, so das Unternehmen. Seine Umbaulösung nennt sich BDSF, was für Bedek Special Freighter steht. Bedek nannte sich die Luftfahrtsparte von Israel Aerospace Industries früher.
Zwei Flugzeuge gleichzeitig
Atitech erklärte, man sei in der Lage, zur gleichen Zeit zwei Flugzeuge parallel umzubauen. IAI verwies auf eine gestiegene Nachfrage nach den Umbaufrachtern, die sich besonders gut für den Transport von E-Commerce-Gütern eignen. Der Onlinehandel ist es, der den Umbaufrachtern auf Basis der Kurz- und Mittelstreckenjets derzeit so viele Schwung gibt.
Im Video sehen Sie, wie die 737-Umbaufrachter bei IAI enstehen: