Laut Company Houses hatte "Keine Zeit zu sterben" ursprünglich ein Budget von 199,5 Millionen Pfund, was durch Zinskosten auf 214 Millionen Pfund anstieg. Mittlerweile ist das Budget nach über einem Jahr auf satte 226 Millionen Pfund, bzw. 314 Millionen US-Dollar angestiegen. Bezieht man die Marketingkosten mit ein, liegt man bei 464 Millionen US-Dollar – auf dem unteren Ende der Skala, wie Company Houses verdeutlicht. Grund dürfte sein, dass die Marketingkampagne bereits mehrfach gestartet und durch eine neue Corona-Verzögerung wieder abgewürgt wurde.
Damit ist "Keine Zeit zu sterben" locker der teuerste Bond-Film aller Zeiten und einer der teuersten Filme, die je gedreht wurden. Und so einer muss richtig Geld verdienen, um zum Erfolg zu werden. Company Houses rechnet so, dass die Produktionsfirma MGM von jedem Dollar, der weltweit für Eintrittskarten ausgegeben wird, etwa 50 Prozent erhält. Nur würde das bedeuten, dass der Film weltweit mindestens das Doppelte seines Budgets einspielen müsste, um schwarze Zahlen zu schreiben: also satte 928 Millionen US-Dollar. Wirklich Grund zur Freude besteht dann erst, wenn eine Milliarde erreicht werden sollte.
"Sind 928 Millionen US-Dollar überhaupt möglich?", werden sich manche fragen. An und für sich: Ja. 2012/2013 spielte "James Bond 007 – Skyfall" weltweit knapp etwas über einer Milliarde Dollar ein – als erster Film der langlebigen Reihe. Der Nachfolger "James Bond 007 – Spectre" kam 2015/2016 immerhin noch auf 880 Millionen Dollar. Doch das war in einer Welt ohne Gesundheitspandemie. Aktuell kämpfen immer noch viele Länder mit Einschränkungen, durch Delta sinkt vielerorts die Begeisterung für Kulturstätten.
Der lange erwartete Blockbuster "Fast & Furious 9" schaffte in der aktuellen Weltlage zwar ein Einspielergebnis von weltweit 642 Millionen US-Dollar, doch auch hier haben die Vorgänger über der Milliarde gelegen. Ein Einspielergebnis, wie Bond es braucht, dürfte noch für eine längere Zeit so gut wie vollkommen ausgeschlossen sein. Ein Minusgeschäft scheint unvermeidlich. Aber auch hier wissen Bond-Fans wieder: Sag niemals nie.