In der Musikstunde saß mein Sohn lange Zeit recht teilnahmslos daneben, während alle anderen Kinder fleißig mit tanzten und sangen. Zu Hause legte er dann los. Sang lauthals alle Lieder nach und tanzte ein fehlerloses "Das ist gerade, das ist schief". Warum macht er das denn nicht in der Musikschule, wunderte ich mich. Und, ganz ehrlich, ein bisschen hat es mich auch gewurmt, wenn ich ihn in der Woche drauf wieder still und stumm daneben sitzen sah.
In unserem Gespräch meinte Inke Hummel, das sei ein ganz typisches Verhalten und eben eine Form des sozialen Spielens. Es zeigt die Überlegtheit, die langsamere Herangehensweise schüchterner Kinder. Es zeigt: Das Kind nimmt alles wahr. Mein Sohn hatte Spaß an der Musik, er musste es nur erst einmal für sich allein ausprobieren. Und das ist auch völlig in Ordnung.