"Die Schadstoffkonzentration ist beim Rauchen im Auto wesentlich höher als in jedem anderen Raum. Rauch im Auto ist besonders schädlich." Dies erklärte die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, Sylvia Hartl, zu der nunmehr aus Großbritannien stammenden und auch in Österreich wieder hoch gekommenen Diskussion über ein "Tschick"-Verbot in der Blechkarosse.
Die Pneumologin: "Beim Rauchen im Auto werden die Beifahrer einer besonders hohen Konzentration des Rauch-Sidestreams ausgesetzt, der eine besondere Rolle beim Passivrauchen spielt. Für Kinder ist das besonders schwerwiegend. Es gibt ja auch eine Elternverantwortung. Das ist ein Vernachlässigen der Obsorge.
Politik ist planlosMan kann schon argumentieren, dass man die Polizei nicht in private Haushalte schicken kann, aber das Handyverbot im Auto ist ja auch mit Strafen verbunden. Und man straft ja auch, wenn Kinder im Auto nicht angeschnallt sind. Das kann man nicht schönreden. Da gibt es keine Kompromisslösung. Aber von der Politik gibt es keine Ansätze für solche Maßnahmen. Rauchen ist offenbar so etwas wie eine 'Heilige Kuh'. Da werden weder die Menschen noch die Ärzte unterstützt."
An der Giftigkeit der Luft im Innenraum eines bequalmten Autos - so groß und teuer die Karosse auch gewesen sein mag - gibt es keinen Zweifel. Der Wiener Umwelthygieniker Manfred Neuberger betonte schon im Jahr 2007, dass eine Zigarette im Auto eine Feinstaubbelastung von 1.300 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auslöse. Damals lag der maximale US-Grenzwert bei 35 Mikrogramm. Der Anti-Rauch-Aktivist Robert Rockenbauer meint jedenfalls, dass das österreichische Tabakgesetz gegen die UNO-Kinderrechtskonvention verstößt, die Kindern das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit zuerkenne.