Test an zehn Autobahnraststätten: Unterwegs auf der Autobahn: Hier tanken Sie billiger

Test an zehn Autobahnraststätten: Unterwegs auf der Autobahn: Hier tanken Sie billiger

dpa/Jens Schlueter An der A71 soll nun eine Raststätte gebaut werden. oto: Jens Schlueter/ArchivTest an zehn Autobahnraststätten: Unterwegs auf der Autobahn: Hier tanken Sie billiger

FOCUS-Online-Experte Michael Haberland

Mittwoch, 09.09.2015, 07:18

An der Autobahn nutzen Tankstellenbetreiber ihre Macht aus - und verlangen meist hohe Preise für Sprit und Snacks. Doch mit ein paar Tricks können Pendler und Urlauber viel Geld sparen, wie ein aktueller Test Studie des Automobilclubs "Mobil in Deutschland" ergab.

„Das ist ne Apotheke“ sagt man landläufig, wenn man in einem Laden sehr viel Geld für etwas bezahlen muss und sich darüber ärgert. Auch Autobahntankstellen können „Apotheken“ sein.

Man weiß zwar, dass es an den Raststätten meist teurer ist, aber wie viel teurer kann man nur vermuten. Der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. hat genauer geprüft und festgestellt: Sparen an der Autobahn ist möglich, wenn man einen kleinen Umweg in Kauf nimmt - und statt einer Autobahnraststätte lieber einen Autohof anfährt.

Aber der Reihe nach: Mobil in Deutschland hat bundesweit Preise und Leistungen an jeweils zehn Tank- und Rastanlagen sowie an zehn unmittelbar an der Ausfahrt gelegenen Autohöfen miteinander verglichen, die in der Nähe der Rastanlagen liegen.

Geografisch liegen alle besuchten Einrichtungen auf vielbefahrenen Urlaubs-Autobahnen: zum Beispiel der A3 auf der Strecke Köln-Erlangen, der A5 zwischen Frankfurt am Main und Basel, der A7 Flensburg-Füssen, A9 Berlin-München.

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Was wurde getestet?

Nur eindeutig mess- und vergleichbare Produkte zu bewerten und zwar jene, die bei einem Stopp fast immer in Frage kommen: Kraftstoffe und Produkte aus dem Shop.

Außerdem wurden die Kosten für einen Toilettenbesuch berücksichtigt. So hat Mobil im Juli 2014 aus zehn sehr gängigen Produkten - etwa Cola, Kaffee, Wasser, Chips, Schokolade, Eis - einen Warenkorb gebildet. Hinzu kam der Preis für 50 Liter Kraftstoff. Außerdem gingen die Tester auf die Toilette.

Um zu einem nachvollziehbaren, durchschnittlichen Spritpreis zu kommen, wurden die Preise von E5, E10 und Diesel in einem Zeitraum von fünf Tagen mit mehreren sogenannten Spritpreis-Apps erhoben und daraus ein Tagesdurchschnittspreis gebildet.

Was kam dabei heraus?

An der Autobahn gibt es massive Preisunterschiede. Zwischen dem günstigsten Gesamtpreis für Shopeinkäufe und Tanken (von 85,52 Euro im Autohof Rheinböllen an der A61) und dem teuersten Gesamtpreis (101,61 Euro in der Tank+Rast-Anlage Hasselberg Ost an der A7) liegen satte 16,09 Euro Differenz.Test an zehn Autobahnraststätten: Unterwegs auf der Autobahn: Hier tanken Sie billiger

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Woher kommen diese Unterschiede?

Beim Kraftstoffpreis bestimmen die großen Mineralölfirmen die Preise. Hier hat der einzelne Tankstellenpächter keinen Einfluss auf die Preisgestaltung, weder am Autohof noch an der Raststätte.

Unser Tipp: Lassen Sie Ihren Beifahrer rechtzeitig mit einer Spritpreisapp (z.B. tankfix.de oder clever-tanken.de) nach den günstigsten Preisen auf der Autobahn suchen.

Bei den Preisen im Shop sieht es nicht anders aus, obwohl diese jeweils frei kalkuliert werden können. So wundert es nicht, dass zwischen dem günstigsten Warenkorb (15,52 Euro) und dem teuersten Warenkorb (27,70 Euro) erstaunliche 12,18 Euro (79 Prozent) Unterschied liegen.

Im Shop-Bereich lagen die Preisunterschiede also noch höher als beim Sprit, durchschnittlich war der Warenkorb an der Raststätte um 5,46 Euro teurer als beim Autohof.

Geschäft mit der Notdurft

Ein Phänomen ist auch der Toilettenbesuch. Während an den Autohöfen der Besuch immer kostenneutral (50 Cent Gebühr gegen Wertbon von 50 Cent für Shop und Restaurant) oder sogar kostenlos war, fallen bei den Tank- und Rastanlagen immer 70 Cent an - von denen nur 50 Cent per Wertbon vergütet werden.

Fazit:

Wer genau hinschaut und informiert ist, kann an der Autobahn viel Geld sparen.

Über den Experten

Dr. Michael Haberland studierte Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten empirische Wissenschaften und Informations- und Kommunikationswissenschaften. Er ist Gründer des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. und ist dessen Präsident.

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