Um eine Android-App zu entwickeln, benötigst du eigentlich Programmierkenntnisse in Java. Das eigentliche App entwickeln ist dabei nicht nur für Profis machbar, sondern auch als Anfänger kannst du Apps mittlerweile auch ohne Programmierkenntnisse entwickeln. Hier gibt es unterschiedliche Wege, eine App in den Play Store zu bringen. So kannst du zum Beispiel einen App-Baukasten nutzen oder den App Inventor.
Online-Baukästen – Ein einfacher, schneller Weg, um eigene Apps zu entwickeln
Wer sich schon einmal den Code einer App oder überhaupt einer Software angeschaut hat, der wird bereits nach den ersten paar Zeilen nicht mehr verstehen, um was es da eigentlich geht. Hier steckt viel Lernen, Übung und harte Arbeit dahinter, um eine Figur in einem Spiel springen oder laufen zu lassen.
Ohne Vorkenntnisse ist es aber mittlerweile dennoch möglich, eine App zu erstellen. Im Internet gibt es eine ganze Reihe an App-Baukastensystemen. Diese Online-Baukästen verfügen über eine grafische Oberfläche sowie grafische Elemente, welche den Code hinter einer App oder der Idee selbstständig erstellt.
Unter den Anbietern für App-Baukastensysteme befinden sich zum Beispiel AppYourself, Good Barber oder Shoutem.
App-Baukastensysteme sind nicht kostenlos
App-Baukastensysteme sind nicht kostenlos. Die Preise beginnen bei ca. 20 Euro im Monat. Nach einer Registrierung kannst du direkt loslegen mit dem „Zusammenbauen“ deiner App. Die Funktionsweise ist dabei leicht verständlich und du gelangst schnell zu einem Ergebnis. Das Ergebnis kann jedoch je nach Art, Umfang sowie der Länge des Codes schnell bis zu 500 Euro oder teurer werden.
Bei den angebotenen App-Baukästen musst du jedoch genau hinschauen. Denn die vorgeschlagenen Web-Apps sind oftmals nur eine mobile Webseite.
Die Apps, die mittels einer Entwicklungsumgebung wie beispielsweise Android Studio programmiert wurden, nennt man Native Apps. Weiterhin unterscheidet man dann noch zwischen den schon erwähnten Apps, die per Baukasten entstanden sind sowie den Progressive Web Apps. Diese sehen zwar aus wie normale Apps, laufen aber tatsächlich in einer Browser-Umgebung.
Ein weiterer Nachteil der App-Baukästen ist der Quellcode. Während Du bei nativen Apps Urheber des Quellcodes bist und hier vollkommene Kontrolle hast, kommt man an den Quellcode der Baukästen-Apps nicht so einfach heran. Das hat den Nachteil, dass du immer auf den Baukasten angewiesen bist. Auch wenn Fehler bzw. Bugs an Baukastenelementen selbst auftreten bist du darauf angewiesen, dass der Hersteller des Baukastens ein Update herausbringt. Tut dieser das nicht, bist du quasi aufgeschmissen.
Auch der Funktionsumfang bei Baukasten-Apps ist geringer. Du kannst hier zwar auch auf die gängigsten Funktionen des Smartphones zugreifen. Aber wenn du von der Standard-Funktionalität abweichen möchtest, stößt du hier bei den Baukasten-Apps schnell an die Grenzen.
App Inventor – Android Baukasten Programmierung, ehemaliges Google Projekt
In der Hoffnung, mehr Menschen zum Erstellen eigener Apps zu motivieren, entwickelte das Massachusetts Institut of Technology (MIT) gemeinsam mit Google den App Inventor. Mittlerweile handelt es sich um ein ehemaliges Google-Projekt, welches auch noch kostenlos ist.
Der App Inventor ist ebenfalls ein Online-Baukasten, der auf dem WYSIWYG-Editor-Prinzip basiert. Aus grafischen Bausteinen stellst du dir hier eine Android-App zusammen.
Das Akronym WYSIWYG steht für „What You See Is What You Get“. Das bedeutet soviel wie „Das was du siehst, bekommst du auch“. Anstatt einen umständlichen Code mit Klammern, Punkten und mehr zu schreiben, gibt es eine grafische Oberfläche mit Bausteinen, die du einfach deinem Wunsch entsprechend anordnest. Das, was du auf der grafischen Oberfläche angeordnet hast, also das was du siehst, passiert anschließend in der App.
Der App Inventor läuft auf allen gängigen Betriebssystemen wie Windows, Linux oder Mac. Voraussetzung ist eine aktuelle Browser-Version sowie die Installation von Java. Anschließend funktioniert das Programmmieren nach dem Lego-Mindstorms Prinzip. Spielerisch entwirfst du erste Anwendungen, um dich später an komplexere Apps zu wagen. Auf der Webseite des App Inventors gibt es diverse Tutorials. Die Anmeldung zum Erstellen einer App erfolgt über deinen Google-Account.
Selbst programmieren – Die schwierigere Methode bis zur eigenen App
Das richtige, eigenständige Programmieren einer App funktioniert nur mit Vorkenntnissen in der entsprechenden Programmiersprache. Weiterhin musst du dich mit der Entwicklungsumgebung Android Studio auseinandersetzen. Spiele kannst du ebenfalls nativ entwickeln. Ein Beispiel für ein nativ entwickeltes Spiel ist Levi der Ritter. Sobald du aber aufwendigere Spiele entwickeln möchtest, bei denen du Schwerkraftlemente usw. benötigst, solltest du auf eine Game Engine wie Unity3D setzen.
In unserer Reihe „Wie macht man eigentlich ein Spiel“ kannst du in sechs Teilen nachlesen, wie ein Spiel entsteht.
1. Teil Wie macht man eigentlich ein Spiel Teil 1
2. Teil Wie macht man eigentlich ein Spiel Teil 2
3. Teil Wie macht man eigentlich ein Spiel Teil 3
4. Teil Wie macht man eigentlich ein Spiel Teil 4
5. Teil Wie macht man eigentlich ein Spiel Teil 5
6. Teil Wie macht man eigentlich ein Spiel Teil 6
Fazit
Das Programmieren einer App ist nicht mal schnell nebenbei erledigt. Egal, welchen Weg du wählst, ob Online-Baukasten oder selbst programmieren. Am einfachsten für einen Anfänger und das Erstellen einer einfachen App ohne jede Programmierkenntnis ist jedoch die Nutzung eines Baukastensystems. Für komplexere Apps ist ein tieferes Eintauchen in die Materie notwendig sowie das Erlernen einer Programmiersprache.