Sturer Computer-Gigant - Apple lässt seine Kunden mit gefährlichen Laptop-Akkus hängen

Sturer Computer-Gigant - Apple lässt seine Kunden mit gefährlichen Laptop-Akkus hängen

Für Maschinenbau-Ingenieur Patrick S. ist sein Laptop eine wichtige Allzweckwaffe. Zum Surfen, Videos schauen und – gerade jetzt in Coronazeiten – für die Arbeit im Homeoffice. Dafür braucht er ein leistungsstarkes Gerät. Sein MacBook Pro von Apple kostete über 2500 Franken.Sturer Computer-Gigant - Apple lässt seine Kunden mit gefährlichen Laptop-Akkus hängen

Ein bekanntes und gefährliches Problem

Dreieinhalb Jahren lief das Gerät einwandfrei. Dann stellt Patrick S. fest, dass mit dem Laptop etwas nicht stimmt: «Plötzlich wackelte das Gerät beim Tippen. Beim genaueren Hinschauen stellte ich fest, dass die Rückseite eine Beule aufweist.» Seine Internet-Recherchen ergeben, dass es sich um einen aufgeblähten Akku handeln könnte. Das Aufblähen weist auf einen potenziell gefährlichen Defekt im Innern des Akkus hin. Ein bekanntes Problem, das bei modernen Akkus auftreten kann.

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Empa-Versuch: Das könnte im schlimmsten, seltenen Fall passieren. Hier simuliert dadurch, dass der Akku unter starke Spannung gesetzt wird.

Aus Kassensturz vom 25.05.2021.

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Herstellerin Apple wusste, dass beim MacBook-Modell von Patrick S. der Wurm drin ist. Die Firma startet eine offizielle Rückrufaktion – aus Sicherheitsgründen. Ein offizieller Apple-Servicepartner ersetzte den Akku bei Patrick S. kostenlos.

Was tun bei geblähten Akkus

Box aufklappenBox zuklappen

Gerät nicht mehr aufladen oder benutzen.

Akku nicht in den Abfall, sondern fachgerecht recyceln lassen!

Beschädigte oder geblähte Akkus zusätzlich in separatem Plastiksack verpacken und beim Händler oder bei einer bedienten Sammelstelle der Gemeinde abgeben. Dabei ist es wichtig, das Personal auf den geblähten Akku hinzuweisen.Sturer Computer-Gigant - Apple lässt seine Kunden mit gefährlichen Laptop-Akkus hängen

Beim zweiten Bläh-Akku stellt Apple auf stur

Doch nach etwas mehr als einem Jahr dann ein übles Déjà-vu: Das gleiche Problem taucht wieder auf, sogar schlimmer als beim letzten Mal. Patrick S. meldet sich erneut beim Apple-Servicepartner. Der hat dieses Mal kein Musikgehör: Der Rückruf sei nur einmal gültig. Der zweite aufgeblähte Akku werde nicht mehr kostenlos ersetzt.

Patrick S. ist verärgert: «Das ist frech, vor allem für einen Konzern wie Apple, bei dem man mit dem Preis auch den Service zahlt. Ausserdem sollte Apple schon aus Sicherheitsgründen auch diesen Akku ersetzen.»

Apple: «Nach einer Reparatur nur 90 Tage Garantie»

Bereits 2013 berichtete «Kassensturz» über aufgeblähte Akkus bei Apple-Laptops. Ein Versuch im Empa-Labor zeigte damals, was defekte Akkus anrichten können: Sie können in Brand geraten. Auch Apple wies in seinem Rückruf explizit darauf hin, dass durch die Akkus ein Brandrisiko bestehen kann. An der Situation von Patrick S. ändert das nichts. Apple schreibt an «Kassensturz» kurz und knapp, nach einer Reparatur oder einem Austausch gelte die Reparaturgarantie von 90 Tagen.

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Patrick S. stört sich sehr daran: «Beim Rückruf pocht Apple auf die Sicherheit, und wenn sich der neue Akku wieder bläht, ist die Sicherheit der Kunden offensichtlich egal.» Wohl oder übel musste Patrick S. den Akku nun auf eigene Kosten ersetzen. Denn das Gerät funktioniert sonst einwandfrei, und er will es noch möglichst lange benutzen.