UEFI-Fehler: Falsche Einstellung kann Lenovo ThinkPads "zerstören"
Eine Reihe von aktuellen Lenovo ThinkPad-Notebooks hat offenbar ein schwerwiegendes Problem mit ihrer Firmware, so dass die Aktivierung einer bestimmten Option dafür sorgen kann, dass die Geräte vollkommen unbrauchbar werden. Der Fehler besteht wohl schon seit Monaten, doch noch hat Lenovo nicht mit einem entsprechenden Update nachgebessert.Wie laut einer Recherche von NotebookCheck aus diversen Threads bei Reddit und in Foren von Lenovo hervorgeht, haben diverse aktuelle ThinkPad-Modelle ein technisches Problem ihrem Unified Extensible Firmware Interface (UEFI), das bei ihnen wie bei zahllosen anderen modernen Laptops an die Stelle des klassischen BIOS getreten ist.
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Konkret kann es passieren, dass ein Gerät nach Aktivierung der Option "BIOS Support for Thunderbolt" bzw. "Thunderbolt BIOS Assist" komplett den Geist aufgibt. Beim Versuch, das Notebook neu zu starten, hängt das System in der Folge dauerhaft und es hilft auch nicht, das Gerät einfach noch einmal mehr neu zu starten. Die betroffenen Modelle zeigen lediglich einen schwarzen Bildschirm an, was angeblich darauf hindeutet, dass das UEFI selbst beschädigt wurde.
Nur ein Mainboard-Austausch kann noch helfen
Anscheinend gibt es vorerst nur einen einzigen Weg, das Problem in den Griff zu bekommen - nämlich den kompletten Austausch des Mainboards. Dem Vernehmen nach sind nur Geräte betroffen, die nach dem Jahr 2016 gefertigt wurden, weil nur sie bereits Unterstützung für Thunderbolt bieten. Eine genaue Liste betroffener Modelle gibt es bisher nicht, in den Foren sind aber diverse Beispiele für Geräte zu finden, bei denen der Fehler anscheinend weiterhin besteht.Der Fehler ist offenbar fast ausschließlich bei den aktuellen High-End-Thinkpads zu finden, so dass nach bisherigem Kenntnisstand nur das ThinkPad P52, ThinkPad P52S, ThinkPad P72, ThinkPad P1 und ThinkPad X1 Yoga 2018 für die "Zerstörung" durch die Aktivierung der genannten UEFI-Einstellung anfällig sind. Die Fehleranfälligkeit ist vor allem deshalb ärgerlich, weil es sich bei den betroffenen Geräten in allen Fällen um hochpreisige Premium-Laptops handelt.Kurioserweise soll Lenovo zumindest in Einzelfällen bereits im Juni 2018 erstmals von dem Fehler gehört haben. Auch chinesische Nutzer berichten, dass der Fehler bei ihnen schon vor Monaten erstmals gesichtet und bereits vor langer Zeit an den Hersteller gemeldet wurde. Eine dauerhafte Lösung gibt es bisher dennoch nicht und den Kunden bleibt somit nur die Option, die Hilfe des Supports in Anspruch zu nehmen, falls ihr Gerät lahmgelegt werden sollte.
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