Webador im Test: Websites erstellen mit dem Baukasten, geht das?

Webador im Test: Websites erstellen mit dem Baukasten, geht das?

2. Dezember 2020

Webador im Test: Websites erstellen mit dem Baukasten, geht das?

Mit Webador gibt es einen Homepage-Baukasten, der auch Bestandteile für eigene Onlineshops bereithält. Für manche Leute stellt eine solche Plattform den ersten Weg ins Netz dar. Wir haben uns einmal angesehen, was man damit alles anstellen kann.

Immer mal wieder gibt es Gelegenheiten, sich selbst und die eigenen Vorurteile zu hinterfragen. In den 1990ern „programmierte“ ich bereits eigene Webseiten, zuletzt half ich einem Kunden bei der Migration von Joomla zu WordPress. Auf Macnotes nutzen wir derzeit selbst noch WordPress, programmieren aber mit Server-Side-Swift ein eigene Version der Webseite für die mittelfristige Zukunft, nicht zuletzt weil wir mit WordPress aus diversen Gründen nicht zufrieden sind. Es liegt also auf den ersten Blick ziemlich fern, sich die sogenannte „Homepage von der Stange“ anzusehen.

Erste Webador Erfahrungen

Aber gerade deswegen sollte man es vielleicht trotzdem tun. Ich hatte nun jedenfalls die Gelegenheit mir den Webador Homepage-Baukasten anzusehen und konnte damit eine Website erstellen.

Homepage kostenlos erstellen

Der Anbieter aus den Niederlanden hat vor kurzem sein Geschäft erweitert und bietet nun auch Kunden in Deutschland seine Dienstleistungen an, samt deutschsprachigem Support, sogar kostenlos.

Das heißt jedenfalls jeder kann zunächst einmal gratis eine eigene Webseite erstellen. Die ist dann über eine Webador-Adresse im Netz erreichbar. Wer eine eigene Domain anbinden will, kann das auch tun. Mehr dazu später.

Drei Klicks zum ersten Erfolg

Zunächst einmal wählt man aus, welche Art von Homepage man haben möchte: Website, Webshop oder Blog. Wer beispielsweise eine Adresse im Internet für seinen Handwerksbetrieb oder seine Arztpraxis sucht, und sich aber nicht mit der Technik auseinandersetzen möchte, kann dies mit wenig Zeitaufwand tun.

Im zweiten Schritt gibt man bereits den Titel der Webseite an und kann dann eine E-Mail-Adresse und ein Passwort hinterlegen. Damit hat man den Registrierungsprozess abgeschlossen und ist bereits voll im Gange.

Das Design von der Stange?

Bereits im nächsten Schritt kann man sich für eine Designvorlage entscheiden. Die lässt sich übrigens im Nachhinein jederzeit anpassen. In jedem Fall stehen dutzende unterschiedlicher Themen zur Wahl, die man außerdem in puncto Farbe und Layout noch den eigenen Wünschen anpassen kann. Darüber hinaus arbeitet der Anbieter daran, immer neue Designs bereitzustellen.

An dieser Stelle wird man dann gebeten, sich zu entscheiden, ob man gratis mitmachen möchte, oder sich für einen der vorhandenen Account-Typen entscheiden mag. Momentan ist auch das kostenlos möglich, denn sowohl der Pro-Account mit 1 Domain oder der Business-Account mit 2 Domains werden in den ersten drei Monaten mit 0 Euro berechnet. Ihr könntet also nach belieben alle Funktionen auf Herz und Nieren überprüfen.

Drei Pakete bei Webador

An dieser Stelle kann ich kurz erläutern, welche Pakete es gibt:

Free: für Webseite oder Blog mit Webador-Adresse.

Pro: eine Domain, Webshop mit zehn Produkten und ein E-Mail-Postfach.

Business: zwei Domains, Webshop (unbegrenzt) und ein XL-E-Mail-Postfach.

Der Homepage-Baukasten im Einsatz

Webador im Test: Websites erstellen mit dem Baukasten, geht das?

Hat man diese Entscheidung für ein Paket getroffen, wird man direkt zum Homepage-Baukasten weitergeleitet. Dieser ist ähnlich aufgebaut wie eine Desktop-App. In der linken Seitenleiste gibt es diverse Elemente für Titel, Text, Bild, Formulare, Buttons, Galerien, und viele weitere. Zu Beginn wird man auch in die Bedienung der Oberfläche eingeführt.

Man kann über eine Navigation am oberen Bildrand außerdem zur Verwaltung der Seiten wechseln, oder zum Design. Auch kann man dort den „Webshop“ verwalten. Wer womöglich in der Corona-Zeit angefangen hat, sich selbst neu zu erfinden und auf einmal Kissen anfertigt oder Holzschnitzereien, für den ist über ein Produkt wie Webador ein einfacher Weg in die Selbständigkeit gegeben. Natürlich darf man dann nicht vergessen, beim Amtsgericht des Vertrauens noch ein Gewerbe anzumelden, damit auch der Fiskus zufriedengestellt wird.

Fügt man eine neue Seite hinzu oder verwaltet man vorhandene, kann man an dieser Stelle auch Metadaten für die Suchmaschine eintragen, entscheiden, ob die Seite überhaupt indexiert werden soll und sogar, ob die Inhalte womöglich mittels Passwort geschützt werden sollen.

Mittels Drag-and-Drop kann man die Hierarchie der Seiten festlegen und passt so auch automatisch die Navigation auf der Webseite an. Im Prinzip ist alles selbsterklärend und zur Not kann man sich neugierig durchklicken.

Man bearbeitet die eigene Seite quasi „offline“ und es gibt oben rechts in der Oberfläche den Button zum „Veröffentlichen“.

Design für Desktop und Smartphone

Einsteiger im Bereich Webseiten hören vielleicht gerne, dass die Designs von Webador allesamt auch auf dem Smartphone funktionieren. Man kann bei der Designauswahl und -bearbeitung zwischen der Vorschau auf dem Desktop und dem Smartphone hin und her wechseln.

Online-Shop mit Webador

Wie weiter oben schon angedeutet, gibt es für viele Leute mit dem Webador-Baukasten auch die Möglichkeit, einen eigenen Onlineshop einzurichten. Das ist insofern ganz hilfreich, wenn man zwar ein Talent hat, das aber nicht zwangsläufig im Design von Webseiten liegt, sondern meinetwegen im Einkochen von Marmelade oder im „Upcycling“ von Möbeln.

Die Shop-Schnittstelle von Webador bietet eine Produktverwaltung und erlaubt die Abwicklung von Bestellungen, auf einfache Art und Weise. Vor allem für den Einstieg in eine potenzielle Selbständigkeit ist das ein Plus. Benötigt man hinterher weitere Möglichkeiten, kann man sich immer noch damit auseinandersetzen. Denn nicht jeder will in die Höhle der Löwen oder ist ein Mark Zuckerberg mit einem Businessplan in der Tasche, für den man Risikokapital erhält.

Verbesserungspotenzial bei der Lokalisierung

Man merkt Webador noch an, dass der Anbieter aus den Niederlanden stammt. Denn in der Lokalisierung wirkt das Angebot an manchen Stellen noch etwas unrund. Beispielsweise würde hierzulande wohl niemand „Folgender Schritt“ zur Aufforderung sagen, doch „weiter“ zu klicken, und das obwohl es nicht falsch ist.

Fazit

Etwas möglichst einfach zu gestalten, oder aber möglichst viele Möglichkeiten anzubieten, ist eine Herausforderung, vor der viele Dienstleister im Netz stehen. Deswegen ist schon der erste Kontakt wichtig. Webador hält den Anmeldeprozess kurz, erlaubt schon zu diesem Zeitpunkt die Auseinandersetzung mit der eigenen Webseite. Dadurch, dass man das Design auch hinterher ändern kann, ist selbst wankelmütigen Personen geholfen, die öfter mal was Neues suchen.

Doch Webador hat natürlich auch Grenzen. Die gibt es, wenn man beispielsweise eine Community aufbauen wollte, oder umfangreiche Websites mit „Big Data“ und dutzenden von Funktionen anbieten wollte. Ein zweites Wikipedia kann man mit Webador nicht bauen. Trotzdem kann man ein Produkt wie dieses empfehlen, aber eben nicht jedem. Technisch affine Personen gehen eh ihren eigenen Weg, aber wenn man seine Inhalte oder Produkte schnell ins Netz bringen möchte, dann kann man das mit Webador tun. Und die kostenlose Variante ist zudem geeignet, um schnell einmal Ideen durchzuspielen.

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Mehr über Alexander Trust:

Bekam seinen ersten PC mit sieben Jahren, einen XT mit 4 MHz und Monochrom-Monitor. Registrierte die erste Domain im Jahr 1998, vorher auch in Mailboxen aktiv, bei AOL und Compuserve. Studierte Computer Science (Anwendungsentwicklung) in Wuppertal und Informatik und Soziologie, Linguistik und Literatur in Aachen. Veröffentlichte bereits einen Roman.

Metadaten

Zuletzt aktualisiert am: 13. Oktober 2021

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