Die Nationale Ethikkommission spricht sich klar für die Impfung aus. Für die NEK gibt es eine moralische Pflicht, beim persönlichen Impfentscheid auch die gesellschaftlichen Konsequenzen mitzubedenken. Konkret: Welche Folgen hat der eigene Impfentscheid für die Gesellschaft? «In diesem Sinne hat die Ethikkommission die Hoffnung geäussert, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen», sagt Büchler. Um mehr Menschen zum Impfen zu bewegen, brauche es aber vor allem eines: Aufklärung. «Es braucht gezielte Kommunikation mit Menschen, die Bedenken gegenüber der Impfung haben.»
Generell bereiten Büchler die Spaltungstendenzen in der Gesellschaft grosse Sorgen. Unverständnis, ja auch Wut seien durchaus nachvollziehbar, wenn Menschen mit der Impfung der leidigen Pandemie etwas entgegensetzen wollten – und andere eben nicht dazu bereit seien. Doch eine Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften helfe nicht, die drängenden Probleme in der Gesellschaft zu lösen.