Der Onlinehandel profitiert von Corona besonders. Zu diesem nicht sehr überraschenden Ergebnis kommt eine neue Studie der Universität HSG St. Gallen. «Aber: Onlinehandel alleine genügt nicht», sagt der Studienleiter Thomas Rudolph. Das Einkaufsverhalten habe sich fundamental verändert.
Laut der neuen HSG-Studie sind jene Geschäfte am besten aufgestellt, die ein Onlineangebot haben und ihre Produkte auch in einem stationären Laden verkaufen. «Das haben andere Studien bis jetzt nicht so prognostiziert», sagt Professor Thomas Rudolph. Dort heisse es immer online-first, online-first.
Omni-Channel-Marketing ist das neue Zauberwort
Auf dem Vormarsch ist laut Studienleiter Rudolph die Kombination von Onlineshop und stationärem Laden, das sogenannte Omni-Channel-Marketing.
Online auswählen sei das eine, den Fernseher oder das Sofa im Laden anzuschauen und zu testen das andere. «Die Kundschaft will beides», das ist für den Professor für Handelsmanagement und Marketing eine neue Erkenntnis der Studie. Einkaufen im Einkaufszentrum sei für Kundschaft ein Erlebnis, auf das sie nicht verzichten wollen. Und auch die kompetente Beratung durch eine Fachperson sei weiterhin gefragt.
Herausforderung fürs Gewerbe
Rund 40 Prozent der befragten Personen meiden seit dem Ausbruch der Pandemie Läden und bestellen ihre Produkte im Internet, so die Studie. Die Gefahr sich beim Einkauf mit Corona anzustecken, habe zu diesem Verhaltenswechsel geführt.
«Es werden jene überleben, die schnell auf die neuen Bedürfnisse eingehen, omnichannelfähig sind und die das Thema Online geschickt spielen», sagt der Leiter der HSG-Studie.
Die Studie der HSG zum Einkaufsverhalten
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Über 3000 Personen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich wurden zum Einkaufverhalten während der Pandemie befragt.
Die Studie, Link öffnet in einem neuen Fenster wurde ein halbes Jahr nach dem ersten Shutdown im November 2020 gemacht.
40 Prozent der Befragten haben in der Pandemie Läden gemieden und online eingekauft.
In der Pandemie hat der Online-Shop das stationäre Geschäft als präferierten Einkaufskanal abgelöst. Der Ersteinkauf im stationären Handel fiel von 56 Prozent auf 43 Prozent.
Die Kundschaft will nebst Onlineangeboten auch das Einkaufserlebnis und die Beratung im Laden. 39 von 100 Probandinnen und Probanden nutzen mindestens je einen Kontaktpunkt, obwohl die Läden zum Teil geschlossen waren. 2014 waren es 30 von 100 Personen.
Gefragt sind Händler, die ihre Produkte auf allen Kanälen anbieten.
Detailhändler die ihre Online-Aktivität ausbauen, dürfen das Einkaufserlebnis im Laden nicht vernachlässigen.
Die Studie wurde vom Forschungszentrum für Handelsmanagement (IRM-HSG) durchgeführt.