Nachdem Indien und China an der umstrittenen Grenze in Ladak in Auseinandersetzungen mit Todesfällen geraten sind, ist das Verhältnis der beiden Länder angespannt. Seit 1975 ist dies die erste blutige Auseinandersetzung bei der nun mindestens 20 indische Soldaten verstorben sind. Die Opfer auf der chinesischen Seite aufgrund dieser Auseinandersetzung sind unbekannt.
Der Ruf nach einem Boycott chinesischer Produkte wurde aufgrunddessen durch zahlreiche virale Videos, in denen unter Anderem Xiaomi-Smartphones zerstört wurden, immer lauter. Derartige nationalistische Boykottierungsversuche sind bisher nur aus China bekannt.
In den sozialen und staatseigenen Medien unterstreichen Vertreter der chinesischen Regierung, dass China in diesem Konflikt die Oberhand habe und die Gegenseite keine
Verboten wurden nun allerdings 59 Apps von chinesischen Herstellern, die laut einer offiziellen Pressemitteilung die Integrität, Souveränität und nationale Sicherheit des Landes nachteilig gefährden.
Vollständige Liste aller verbotenen Apps (in Reihenfolge des Originaldokumentes):
Tiktok
Shareit
Kwai
UC Browser
Baidu Map
Shein
Clash of Kings
DU battery saver
Helo
Likee
YouCam makeup
Mi Community
CM Browsers
Virus Cleaner
APUS Browser
ROMWE
Club Factory
Newsdog
Beauty Plus
UC News
QQ Mail
Xender
QQ Music
QQ Newsfeed
Bigo Live
SelfieCity
Mail Master
Parallel Space
Mi Video Call – Xiaomi
WeSync
ES File Explorer
Viva Video – QU Video Inc
Meitu
Vigo Video
New Video Status
DU Recorder
Vault- Hide
Cache Cleaner DU App Studio
DU Cleaner
DU Browser
Hago Play With New Friends
Cam Scanner
Clean Master – Cheetah Mobile
Wonder Camera
Photo Wonder
QQ Player
We Meet
Sweet Selfie
Baidu Translate
Vmate
QQ International
QQ Security Center
QQ Launcher
U Video
V fly Status Video
Mobile Legends
DU Privacy
Insgesamt lassen sich die verbotenen Apps grob in den folgenden Kategorien aufteilen: Social Media, Nachrichten, E-Commerce, Video- & Tonaufnahme, Gaming, Filesharing und Utility aufteilen.
Die rasante wachsende Social Media App Tik Tok (Bytedance) sticht besonders heraus. Besonders hart trifft es Tencent, denn sowohl die Messenger-Plattform-App WeChat als auch die QQ und beliebtesten Gaming-Produkte des Unternehmens wurden verboten. Allerdings ist auch Baidu mit den DU Utility Apps, die maßgeblich die hauseigene DU Ad Platform bespielen stark betroffen. Die UC Browser- und Newsprodukte der Alibaba Tochter UCWeb fallen ebenfalls unter das Verbot.
Verwunderlich ist, dass nicht alle Apps der genannten Unternehmen verbannt wurden. So ist das Spielen von Mobile Legends nun verboten, aber die beliebten Tencent Games PUBG und Call of Duty Mobile haben es nicht auf die Liste geschafft. Cheetah Mobile, die durch diverse ‚unethische Marketingtaktiken‘ und Klick-Betrug im eigenen Werbenetzwerk schon mehrmals negativ aufgefallen sind, kommen ebenfalls leicht davon, obwohl ein vergleichbares Appportfolio zur DU Group angeboten wird.
Obwohl die Apps aus dem Google PlayStore und Apple AppStore sehr wahrscheinlich verbannt werden, ist unklar wie das Verbot konsequent durchgesetzt werden kann. Android-Nutzer können weiterhin via VPN oder durch Installation der APK-Datei an die Apps kommen. Apple Nutzer haben es etwas schwieriger, aber auch hier kann die Region des Accounts geändert werden, um an die verbotenen Apps zu gelangen.
Wirklich kritisch wird es allerdings für Xiaomi, Oppo & Realme, Vivo und auch Huawei, da diese mitunter Apps aus ihren eigenen App Stores löschen müssen bzw. vorinstallierte Applikationen nicht mehr auf dem indischen Markt anbieten dürfen. Die Kooperation durchzusetzen wird sicher nicht ohne diverse Hürden und Verzögerungstaktiken möglich sein.
Klar ist, dass China nicht Gleiches mit Gleichem vergelten wird, da der Markt für indische Apps in China nicht nur marginal ist, sondern mit vielen Hürden verbunden ist. Dass allerdings eine Antwort der Kommunistischen Partei inklusive Sanktionen gegen Indien und indischen Unternehmen in China folgen wird, ist offensichtlich.
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