UBS und CS (wie auch die meisten KB’s) arbeiten zur Zeit stark daran, Retail- und Affluent-Beratung auf telefonische Betreuung umzustellen. Dank der Erfahrung aus Corona weiss man nun, dass es nicht einmal die physischen Contact Centers braucht, wo man die Mitarbeitenden noch persönlich kontrollieren konnte. Vielmehr „dürfen“ die Telefon-Verkäufer/Berater nun von zu Hause arbeiten, denn Antwortzeiten und Sales-Leistungen kann man auch online messen. Damit werden die BErater immer austauschbarer, die Bindung der Kunden an einzelne Mitarbeitende nimmt -wie vom Arbeitgeber gewünscht- weiter ab, durch die Ausdünnung der Filialnetze fällt auch die Bindung der Kunden an „ihre“ Bank. So bleiben am Schluss auch keine Portefeuilles übrig, die einem Berater zugewiesen sind; sondern es entstehen grosse „Pools“, aus denen kein Berater noch Kunden zur Konkurrenz mitnehmen kann.Zu Hause in der Komfortzone, ohne Vernetzung mit den Kollegen/Peers und ohne eigene Kunden werden die ehemaligen „Private Banker“ relativ bald erkennen müssen, dass sie zuerst durch jüngeres Personal ersetzt werden, und dieses dann irgendwann auch nicht einmal mehr zwingend in der Schweiz sitzen muss.Und da dieser Trend die ganze Branche betrifft, wird das früher oder später alle Berater treffen, die keine UHNWI-Portefeuilles („echte“ UHNs >1 Mia gibt’s in der Schweiz übrigens rund 90) betreuen oder die noch in der glücklichen Lage sind, dass sie noch treue „echte“ Private Banking Kunden haben, die bereit sind massiv Gebühren zu zahlen. Aufgrund des sich in den unteren Segmenten nach unten korrigierenden Salärniveaus werden aber auch diese Damen und Herren früher oder später mit sinkender Total Compensation und Effizienzdruck konfrontiert sein. Analog dazu werden die ganzen Supporteinheiten mit Sales Charakter (Client Portfolio Manager, Wealth Planner, Investment Adivsor und Co.) den gleichen Weg gehen.Konsequenz: die Betriebe werden massiv kleiner, die Büroflächen verschwindend klein, Sales Management erfolgt via digitale Tools und nicht über „Coachings“ der Vorgesetzten und die lokale Repräsentanz rückt (noch mehr) in den Hintergrund. Früher oder später wird dann auch das Köpferollen bei den Middle-Managern (Team-, Sektor-, Marktgebiets- und Regionenleiter) losgehen, denn in solchen Organisationen braucht es diese dann wirklich nicht mehr, da ihre Produktivität plötzlich auch messbar wird.Rough times ahead!
24
Dec
By kamagraoraljellybestellen