In Sachen Leistung legt das Poco X3 Pro gegenüber dem X3 NFC einen erheblichen Leistungssprung hin und liefert vor allem für die Preisklasse eine beachtliche Performance ab. Mit dem Snapdragon 860 steckt im Poco X3 Pro im Grunde ein Snapdragon 855+, welcher vor nicht allzu langer Zeit noch in Oberklasse Smartphones am Start war. Die CPU ist mitsamt Takt identisch und auch die GPU ist mit der Adreno 640 dieselbe. Damit liefert das Poco X3 Pro im Alltag eine Performance ab, welche sich trotz des relativ geringen Preises auch heute noch im High-End Segment ansiedelt. Entgegen dem X3 NFC ist das Poco X3 Pro auch in der Lage, das 120Hz Display in der System-Oberfläche durchgehend mit 120Hz zu befeuern - zumindest in der Theorie. In der Praxis steht dem ein Bug im Wege, zu dem wir im Kapitel Software noch kommen.
Selbst anspruchsvolle Spiele sind für das Poco X3 Pro absolut kein Problem. Ein Vorteil gegenüber diversen Mittelklasse SoCs ist hierbei, dass die Adreno 640 im Poco X3 Pro Fähigkeiten hat, welche z.B. einem Snapdragon 732G fehlen. Das bedeutet im Endeffekt, dass in manchen Spielen Grafikeinstellungen aktiviert werden können, welche bei einem Mittelklasse-Prozessor fehlen würden. Für überzeugte Mobile Gamer ist das ein nicht unerheblicher Punkt bei der Kaufentscheidung. Generell ist die Adreno 640 bei extrem leistungshungrigen Spielen von Vorteil, aber natürlich auch in manchen Emulatoren wie z.B. Dolphin.
Einen Nachteil zeigt das Poco X3 Pro allerdings bei der Kühlung. Das Smartphone wird zwar nicht unangenehm warm, zeigt allerdings im CPU Throttle Test deutliches Thermal Throttling. Nach etwa 7 Minuten im Throttle Test beginnt die CPU Leistung auf bis zu 69% der Maximalleistung einzubrechen. Einen wirklichen Grund können wir dafür nicht feststellen. Die Rückseite des Poco X3 Pro wird zwar warm, allerdings weit von unangenehm entfernt. AIDA64 zeigt SoC-Temperaturen um die 47° Marke an. Streng genommen liegt das Phänomen also nicht wirklich an der Kühlung selbst. Vielmehr scheint es, als hätte Xiaomi die Thermal-Limits zu niedrig eingestellt. Theoretisch könnte man also durch eine Anhebung der Temperaturgrenzen das Thermal Throttling eliminieren. Wichtig ist aber auch zu erwähnen, dass wir vom Throttling im Alltagsgebrauch nie etwas bemerkt haben. Die gefühlte Performance wurde also nie eingeschränkt.