Tor-Gründer sind um den Ruf von Tor besorgt
Schlagzeilen machte das Darknet zuletzt immer dann, wenn Marktplätze wie der "Wall Street Market", auf denen Drogen und illegale Dienstleistungen angeboten wurden, von den Ermittlungsbehörden geschlossen wurden.
Roger Dingledine, der Entwickler und Mitgründer des Anonymisierungsdienstes Tor, das Voraussetzung für den Zugang zum Darknet ist, sieht Tor zu Unrecht negativ abgestempelt. Auf der Hacker-Konferenz Def Con 25 in Las Vegas im Juli 2017 hat er sich klar gegen den schlechten Ruf des Tor-Projekts geäußert und erstmals Zahlen präsentiert, die ein anderes Bild von Tor zeigen.
So werde Tor jeden Tag von rund zwei Millionen Menschen genutzt. Die allergrößte Mehrheit nutzt das Proxy-Netzwerk aber nur, um anonym auf bekannten Webseiten zu surfen und etwa von staatlicher Zensur verschont zu bleiben. Nur 1-3 Prozent der Tor-Nutzer surfen überhaupt Seiten im Onion-Netzwerk (dem Darknet im eigentlichen Sinne) an.
Und auch dort gibt es längst nicht nur zwielichtige Seiten: Die beliebteste Seite sei eben die Onion-Version von Facebook, rund 1 Million Nutzer sollen dort regelmäßig vorbeischauen. Dementsprechend sind weder der Download des Tor Browsers noch ein Abstecher ins Darknet illegal - nur von dubiosen Links und Geschäften sollte man besser die Finger lassen.